Nachhaltigkeit in der Hundehaltung

Nachhaltigkeit ist uns ein grosses Anliegen - auch in der Hundehaltung. Nur ist es gar nicht so einfach seinen ökologischen Pfotenabdruck zu verringern wenn man einen Hund hält - denn Hundehaltung ist per se nicht sehr Nachhaltig. Schon alleine das fleischhaltige Futter das er zeitlebens frisst oder all die Plastiksäcke die man braucht um den Kot zu entfernen bedeuten einen nicht unbedingt geringen CO2 Ausstoss. Dennoch gibt es einige Punkte die man beachten kann, um einen kleinen Unterschied zu machen und etwas klimafreundlicher mit seinem Hund unterwegs zu sein.

Ernährung

Viele unserer Hunde werden mit fleischhaltigen Nahrungsmitteln versorgt. Die Produktion von Fleisch geht dabei mit einem grossen CO2 Ausstoss einher. Folgendes kannst du tun um für einen etwas geringeren CO2 Verbrauch zu sorgen, wenn du deinen Hund ernährst: 
  • Proteinanteil: Rinderfleisch verbraucht sehr viel CO2 um erzeugt zu werden. Wähle daher Futtersorten, welche auf alternativen Proteinen basieren, bspw. Geflügel, Lamm oder neuerdings auch Insekten
  • Fisch: unsere Ozeane leiden an einer massiven Überfischung. Um dies nicht auch noch mit der Hundemahlzeit weiter voranzutreiben, achte darauf keinen Meeresfisch zu füttern (auch keinen Zuchtfisch aus dem Meer, diese werden mit Meeresfisch gefüttert und verursachen eine starke Verschmutzung vor Ort).  
  • Herkunft: wähle einen Futtermittelhersteller, welcher möglichst in deiner Nähe produziert und die Inhaltsstoffe lokal beschafft. 
  • Selber kochen: wenn du selber die Mahlzeiten deines Hundes kochst, weisst du genau was drin ist und woher die Lebensmittel stammen. Falls du dich dafür entscheidest, lass dich aber vorgängig von einem qualifizierten Ernährungsberater beraten und lass dir die Rationen und Inhaltsstoffe berechnen, um einen Nährstoffmangel vorzubeugen.

Unterwegs

Wir sind mit unseren Hunde sehr oft draussen unterwegs und können auch bei unseren Gassirunden und Wanderungen auf einige Punkte achten, welche der Nachhaltigkeit nützlich sind:
  • Kot aufsammeln: logisch sammeln wir als verantwortungsvolle Hundehalter den Kot immer auf, den unser Hund unterwegs abgesetzt hat. Kot der liegenbleibt ist nicht nur ein Ärgerniss für unsere Mitmenschen die Gefahr laufen, ihren Fuss darin wiederzufinden. Er belastet zudem die Böden stark und düngt sie unnötigerweise, was der Biodiversität schädlich ist.
  • Kotsammeltüten: der Plastikverbrauch ist immens der durch das aufsammeln des Kots entsteht. Klar ist, dass wir den Kot unbedingt aufsammeln müssen. Du kannst dir Tüten kaufen welche aus Recyclingplastik hergestellt wurden und inzwischen gibt es auch solche, welche auf organischer Basis hergestellt wurden. Frag in deinem Petshop des Vertrauens nach ihrer umweltfreundlichsten Variante.
  • Clean ups: Ist dir schon mal aufgefallen, wie viel Müll in unserer Umwelt einfach so liegengelassen wird? Nicht nur für das Auge ein Unding, der Müll belastet die Böden mit chemischen Zersetzungsstoffen und zerfällt zu Mikroplastik - die Wissenschaft kann bislang noch 
  • nicht sagen, welche Auswirkungen das haben wird. Sicher ist, dass wir diesen Plastik wohl nie mehr aus der Umwelt herauskriegen werden. Wenn du unterwegs bist, sammle daher doch einfach auf was du siehst. Ich empfehle dabei, dass du eine wiederverwendbare Tasche mitnimmst und den recyclebaren Müll den du gefunden hast in der Sammelstelle zurückbringst.
Punkt Hund macht regelmässig Clean ups in der Region - und freut sich über jeden, der gerne mitmachen möchte. Melde dich für mehr Infos!

Plastikverbrauch senken

Wir leben in einer Plastikwelt - und so auch unsere Hunde. 
  • Verpackungen: sehr viel Futter und Leckerlis kommen unweigerlich in Plastikverpackungen daher. Ein Ausweichen ist kaum möglich. Um dennoch etwas Plastik einzusparen, kannst du möglichst grosse Verpackungsmengen kaufen statt vieler kleiner Einzelpackungen. Auch gibt es die Möglichkeit, sich bei auserwählten Futterlieferanten zu melden und sich zu erkundigen, ob sie das Futter in alternativen Verpackungen verschicken würden.
  • Aufbewahrung: auch wenn du nicht um die Plastikverpackung herumgekommen bist, Zuhause lohnt es sich die Nahrungsmittel umzufüllen in alternative Behälter wie bspw. Glas. Durch den geringeren Kontakt mit dem Plastik, wird das Futter weniger mit Weichmachern belastet welche einen hormonellen Einfluss auf unsere Hunde haben können. Du kannst so etwas Gutes für die Gesundheit deines Vierbeiners tun. 
  • Accessoires: achte dich einmal, wieviel Plastik deinen Hund sonst noch so umgibt. Vom Gummiball hin zur Kunststoffleine bis zum kuschligen Hundebettchen welches aus synthetischen Stoffen hergestellt wurde - Plastik ist ständig um ihn herum. Hier lohnt es sich in Zukunft darauf zu achten beim Kauf solcher Accessoires, woraus diese denn hergestellt wurden. Es gibt Alternativen welche aus natürlichen Stoffen hergestellt wurden, bspw. Bälle aus Schafwolle oder solides Shampoo welches ohne Plastikflasche gekauft werden kann.
  • Wassernapf: Die Weichmacher im Plastik, welche einen Einfluss auf das Hormonsystem haben findet man auch in den Wassernäpfen aus Plastik. Da Wasser länger im Napf bleibt als wenn es Futter gibt, und in der Zeit die Weichmacher ins Wasser abwandern können, solltest du den Plastikwassernapf deine Hundes ersetzen. Es empfiehlt sich einen Napf zu wählen aus rostfreiem Stahl, Porzellan oder bruchsicherem Glas. Um keinen Müll zu produzieren wenn du den Napf auswechselst, kannst du diesen allenfalls als Futternapf benutzen oder ihn als Notfallnapf im Auto deponieren. 

Reuse - Upcycling

Die Ressourcen unseres Planeten sind endlich, umso mehr gilt es sie so gut zu nutzen wie möglich. 
  • Second Hand Artikel: inzwischen gibt es sehr viele Plattformen, auf welchen du gebrauchte, aber teilweise noch sehr neuwertige Second Hand Artikel kaufen kannst. Eine günstigere und umweltfreundlichere Variante als neue Artikel zu kaufen. Du kannst auf diesen Plattformen auch deine gebrauchten oder falschgekauften Artikel anbieten statt sie wegzuwerfen. Oder du spendest diese Artikel an ein Tierheim in deiner Region.
  • Reste / alte Gegenstände: mit diversem "Müll" der so anfällt im Haushalt, kannst du noch wunderbare Beschäftigungen für deinen Hund basteln. Nimm beispielsweise eine WC-Rölleli, gib einige Leckerli rein, stopfe die beiden Löcher mit Packpapier zu und gib es deinem Hund. Er wird es lieben, und das WC-Rölleli hat noch einen weiteren Nutzen gehabt bevor es im Recycling landet. Deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt und viele "nutzlose" Artikel können nochmals verwendet werden.
  • Alte Seile: auch damit kannst du super noch etwas anfangen, du kannst aus alten Bergseilen Zerrseile für deine Fellnase basteln. Hast du keine Seile? Kein Problem, Punkt Hund hat noch einige solcher Spieli an Lager, welche du gerne für 6 Fr pro Stück kaufen kannst. Der Erlös geht vollständig an den Tierschutz über. 

Wir haben alten Kletterseilen neues Leben eingehaucht

...und sie zu Hundespielzeug upgecycelt. Eines dieser tollen nachhaltigen Spielzeuge kostet 6 Fr und kann bei uns erworben werden. Der Erlös geht vollumfänglich an ein rumänisches Shelter, welches Strassenhunde aus der Tötung rettet und vermittelt. 
Wenn du gerne solch ein Spielzeug hättest, melde dich bei uns

Adopt, don't shop

Auf unserem Planeten leben schätzungsweise 500 Millionen Haushunde, davon lebt ein Grossteil frei. Einige Länder haben dabei grosse Mühen mit diesen Hunden, die sich unkontrolliert vermehren. Sie jagen sie, stecken sie in Tierheime und lassen sie dann töten wenn nicht gleich jemand Interesse an den gefangenen Hunden zeigt. Etwas, das wir in der Schweiz so zum Glück nicht kennen, aber dass es (zu) viele Hunde gibt, ist leider eine Tatsache. Dennoch wird fleissig weitergezüchtet, kriminelle Organisationen aus dem Osten von Europa halten sich "Vermehrerhunde", Hunde die in einem Verlies als Gebärmaschine gehalten werden, die Welpen werden dann oftmals krank in Westeuropäische Länder weiterverkauft. 

Aus nachhaltigen Gründen ist es daher auch in der Schweiz empfehlenswert sich einen Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz zu
holen - oder auch auf einer der vielen Kleininseratplattformen, dort werden ebenfalls Hunde angeboten, welche aus diversen Gründen nicht
mehr in ihrem Zuhause bleiben können. 
Es gibt aber einiges zu beachten wenn man sich für solch einen Hund entscheidet, vorallem wenn man sich online umsieht - es existieren leider Organisationen die mit dem Leid der Hunde einfach auch nur Geld machen wollen. Daher gilt es die Quellen erst vorsichtig zu prüfen, es sollte auch die Gelegenheit bestehen den Hund im Vorfeld besuchen zu können und kennenzulernen und man sollte auf alle Fälle vorsichtig sein, um nicht solchen Vermehrerbanden auf den Leim zu gehen. 

Wir unterstützen dich gerne wenn du dich für einen Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz entscheidest, und beraten dich auch gerne
im Vorfeld darüber, was alles beachtet werden sollte.